Techniken zur Erzeugung tiefer Arbeitstemperaturen
Abhängig von der Indikation kommen in der dermatologischen Cryo-Chirurgie
hauptsächlich Arbeitstemperaturen zwischen -70 °C und -196 °C zur Anwendung.
Zur Erzeugung von Kälte gibt es verschiedene Techniken, so z.B. die
thermoelektrische Kühlung, die Entspannung hoch komprimierter Gase wie CO2
(-78,5 °C) und N2O (-89 °C) und verschiedene Flüssiggas-Gemische. Mit Ausnahme von N2, CO2 und N2O liegen aber die Kälteleistungen all dieser Methoden im Bereich von ca. -30 °C bis -55 °C.
Damit ist deren Einsatzbereich doch sehr begrenzt und reicht für viele Anwendungen,
insbesondere für Tumore aber auch andere Läsionen nicht aus. Nach wie vor
erreicht Stickstoff mit -196 °C die höchste Leistung aber die Flüssigphase des N2O mit konstanten -89 °C sollte gegenüber N2 in seiner Wirksamkeit nicht unterschätzt werden.
Technik der cryochirurgischen Behandlung
Die Cryosuccess-Geräte arbeiten auf der Basis von Expansionskälte, wobei flüssiges N2O (Distickstoffoxyd) aus einer Mikrokapillare direkt auf die zu behandelnde Hautstelle, bei gleichbleibender Arbeitstemperatur von -89 °C (184,4K), aufgetragen wird. Eine Vereisung von 3 mm Gewebetiefe wird bei einem Durchmesser von 10 mm nach 12 Sekunden Applikationszeit erreicht (theoretische Angabe), d.h. die Gewebezerstörung wird bei -40 °C erreicht, erkennbar an der für 2 - 3 Sekunden deutlich zu sehenden, gefrorenen Hautregion. Patienten verspüren nach der Behandlung ein leichtes Kribbeln, ähnlich einem Mückenstich. Es bildet sich in den folgenden Tagen in der Regel eine Nekrose, die sich nach ca. 10 bis 14 Tagen ablöst. Normalerweise stellt sich die Pigmentierung nach einigen Wochen ein, kann aber, abhängig vom Hauttyp, auch viel länger dauern. Schmerzen werden normalerweise keine empfunden. Da jedoch das Schmerzempfinden individuell ist, kann bei der Entfernung von grossen Läsionen ab und zu eine erhöhte Empfindlichkeit festgestellt werden.